Werkstoffe
Es existieren zahlreiche Werkstoffe mit zum Teil überragenden Eigenschaften. Jeder davon hat seine Grenzen.
Wasserleitungen aus Kupfer halten oft ohne Probleme einige Jahrzehnte. Allerdings nur, wenn die Wasserqualität stimmt, der Werkstoff keine groben Fehler enthält und die Verarbeitung ordnungsgemäß durchgeführt wurde.
Edelstahl bzw.konventioneller austenitischer nichtrostender Stahl reagiert sehr empfindlich gegen geringe Anteile Chloride, Chlor und Salzsäure.
Zahlreiche Kunststoffe sind empfindlich gegen organische Lösungsmittel sowie Oxidationsmittel. Nur Fluorpolymere wie PTFE oder PFA besitzen eine fast universelle Korrosionsbeständigkeit.
Nickel-Chrom-Molybdän-Legierungen (Hastelloy C Typen) werden verwendet, wenn auch höherwertige nichtrostende Stähle wie Superaustenite versagen. Aber auch diese Werkstoffe können nicht universell eingesetzt werden.
Titan und Titan-Legierungen sind bekannt für überragende Korrosionseigenschaften. In manchen Anwendungen gibt es zu Titan praktisch keinerlei metallische Alternative, beispielsweise bei der Förderung von feuchtem, wasserhaltigen Chlor. Dafür versagt Titan kläglich in manchen Medien, in denen einfacher Baustahl und Gußeisen beständig sind.
Keramik bzw. keramische Werkstoffe sind für ihre hohe Korrosionsbeständigkeit bekannt. Das gilt jedoch nicht bei Laugen und der Anwesenheit minimaler Anteile löslicher Fluoride oder Flußsäure.
Der beständigste aller Werkstoffe ist hochreines Siliziumcarbid. Aber auch dieser Werkstoff ist in Grenzfällen nicht mehr beständig. Beispielsweise in heißen Lösungen aus starken konzentrierten Laugen, die zusätzlich ein starkes Oxidationsmittel enthalten.
durch Thermoschock zerstörte Hülse aus Siliziumcarbid | Gewaltbruch eines Rohres aus Chromstahlguss 1.4136 |
Gefüge eines angeätzten Bleches aus dem nichtrostenden Stahl 1.4404 | durch Strömungswirbel verursachte Kombination von Abrasionsverschleiss und Erosionskorrosion auf der Oberfläche eines Propellerflügels aus 2.4686 |
durch starke Vibrationen ausgelöste Reibkorrosion an den Lagersitzen einer Welle aus Zirkonium | durch geringe Anteile Fluoride ausgelöste Erosionskorrosion an einem Propeller aus Titan |
Lochkorrosion am Flügel einer Propellerpumpe aus 2.4686 nach 3 Monaten in einer Lösung aus MgCl2 | Spaltkorrosion an der Propellerkappe der gleichen Pumpe. Schadens-ursache: Ansäuern mit Salzsäure |