Spannungsrißkorrosion (SPRK)
Diese Korrosionsart tritt nur dann auf, wenn das betroffene Bauteil innere oder äußere Zugspannungen enthält. Weiterhin muß der verwendete Werkstoff gegen Spannungsrißkorrosion empfindlich sein und ein spezifisches Medium einwirken. Nach Ablauf einer Inkubationszeit bilden sich (mit blosem Auge nicht sichtbare) Anrisse, aus denen sichtbare Risse entstehen. Diese breiten sich senkrecht zur Richtung der Zugspannungen aus, ihr Verlauf ist sowohl transkristallin als auch interkristallin.
Diese Korrosionsart ist besonders gefährlich, da der Schaden häufig erst nach dem Versagen des korrodierten Bauteils bemerkt wird. Beispielsweise der Einsturz von abgehängten Unterdecken in Hallenbädern und Turnhallen.
Besonders anfällig gegen SPRK sind austenitische nichtrostende Stähle und Kupfer-Zink-Legierungen (Messing). Bei ersteren lösen besonders Chloride und starke Laugen SPRK aus, bei letzteren vor allem Ammoniak und Ammoniumsalze.
Gleichartige Gußwerkstoffe sind deutlich widerstandsfähiger als die entsprechenden Walz- und Schmiedematerialien.
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Spaltkorrosion mit daraus resultierender Spannungsrißkorrosion an einem Rohrbündelwärmetauscher aus 1.4571, ausgelöst durch überhöhte Anteile von Chloriden im verwendeten Kühlwasser